„Jonk Bradlep“: Föhr auf der Bühne – zweisprachig, berührend, besonders
Veröffentlicht von Pit am 2. Mai 2025
Zwei Sprachen. Zwei Frauen. Eine Bühne. – Mit diesen Worten startet im Mai im Hoftheater Süderende eine ganz besondere Theaterpremiere: „Jonk Bradlep“, eine Eigenproduktion, die Föhr in seiner ganzen Vielfalt und Widersprüchlichkeit aufgreift – humorvoll, nachdenklich und tief verwurzelt in der Inselkultur.

Unsere Redaktion durfte kurz vor der Premiere einen Blick hinter die Kulissen werfen und traf Schauspielerin Anna Mariani und Regisseur Nicolas Dabelstein mitten in den Proben. „Es geht um Identität, Heimat, Sprachgefühl – und natürlich auch um das Miteinander der Generationen“, erzählt Dabelstein. Der besondere Clou: Das Stück wird zweisprachig aufgeführt – auf Fering (Föhrer Friesisch) und Hochdeutsch. So wird nicht nur gespielt, sondern auch übersetzt, vermittelt und verbunden.

Im Zentrum stehen zwei Frauen, zwei Perspektiven, zwei Lebensentwürfe – die sich auf humorvolle, manchmal auch ernste Weise begegnen. Anna Mariani bringt dabei große Präsenz und feine Zwischentöne auf die Bühne: „Die Sprache der Insel hat Kraft – und sie trägt so viele Geschichten in sich. Das wollten wir sichtbar machen.“
„Jonk Bradlep“ ist mehr als nur Theater: Es ist eine Hommage an Föhr – an seine Sprache, seine Menschen, seine Eigenarten. Und es lädt dazu ein, zuzuhören, mitzudenken und neu zu sehen, was uns vielleicht längst vertraut ist.
Die Premiere findet im Mai im Hoftheater Süderende statt – eine intime Spielstätte mit besonderem Charme. Wer sich für Theater, Sprache oder das Leben auf Föhr interessiert, sollte sich diese Inszenierung nicht entgehen lassen.