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Saisonverlauf 2023: Weniger Gäste und Übernachtungen auf Föhr

Veröffentlicht von am 18. März 2024

2022 sah als erstes Jahr ohne gravierende Pandemieeinschränkungen eine Erholung der Gästezahlen auf Föhr. Für das Jahr 2023 verzeichnet die Insel Föhr nach Auswertung der meldescheinbasierten Gäste- und Übernachtungszahlen nun einen Rückgang der Gästeankünfte sowie der Übernachtungszahlen im Vergleich zum Vorjahr. Maßgeblich dazu beigetragen haben die Schließung einer weiteren Kurklinik, sowie die angespannte wirtschaftliche Lage.

Insgesamt kamen im vergangenen Jahr 193.293 Gäste nach Föhr. Im Vergleich zu 2022 ist das ein Rückgang um 5,33 %. Ebenso sank sich die Zahl der Übernachtungen im Vergleich zum Vorjahr um 8,22 % auf 1.668.943. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ging 2023 ebenfalls zurück, nämlich um 3,14 % auf 8,63 Tage.

Ein maßgeblicher Faktor für diesen Rückgang ist die Schließung zweier Kurkliniken: Die Fachklinik Sonneneck verbuchte in den letzten Jahren bis zu ihrer Schließung im Herbst 2021 durchschnittlich rund 30.000 Übernachtungen. Seit Ende 2022 hat auch das Nordseesanatorium Marienhof geschlossen, wo 2022 noch fast 35.000 Übernachtungen gezählt wurden. „Diese Zahlen lassen sich nicht so leicht ausgleichen“, äußert sich Jochen Gemeinhardt dazu. „Es sind ja auch nicht nur die Patienten selbst, die in die Gäste- und Übernachtungsstatistik einfließen, sondern zusätzlich auch deren Angehörige, die sie im Verlauf des Aufenthalts besuchen“, so der Geschäftsführer der Föhr Tourismus GmbH (FTG).

Die größten Einbußen verzeichnete der Inseltourismus im ersten Tertial 2023. Lichtblicke waren der September und Dezember mit einem Plus von 4,57 % und 9,10 % mehr Gästen. Im Dezember 2023 gab es zudem 5,3 % mehr Übernachtungen als im Vergleich zum Vorjahr. Innerhalb des bundesweiten Sommerferienkorridors (Juni bis September) kam es erneut zu leichten Einbrüchen, die jedoch im Vergleich zum Vorjahr schwächer ausfielen. Mit dem Ende der Corona-Pandemie steht die Insel Föhr als Destination für den Sommerurlaub nunmehr stärker in Konkurrenz zu wärmeren Reisezielen. Weitere Aspekte, die das Reiseverhalten 2023 mitbestimmt haben, sind die inflationsbedingt gestiegenen Energie- und Lebenshaltungskosten. „Die Menschen schauen mehr auf ihr Geld, buchen spontaner und kürzer“, beobachtet Gemeinhardt.

Nahezu unverändert kommen 98,24 % aller Föhr-Gäste aus Deutschland. Nordrhein-Westfalen stellt mit 20,24 % weiterhin den größten Anteil, gefolgt von Schleswig-Holstein (19,28 %), Niedersachsen (15,46 %), Hamburg (8,36 %) und Hessen (7,17 %). Unter den 1,76 % ausländischen Ankünften bleiben Schweizer Gäste mit 55,81 % führend, gefolgt von Österreich (16,05 %), den USA (7,53 %), Dänemark (6,67 %) und den Niederlanden (2,65 %).

2023 verzeichnete die FTG auch einen Rückgang der verkauften Tagesgästekarten um 5,41 %. Im Vergleich zum Vorjahr (31.215) kauften 2023 nur noch 29.525 Personen eine Tagesgästekarte für die Insel. Die Zahlen basieren auf den verkauften Tagesgästekarten durch die FTG. Die tatsächliche Anzahl der Tagesgäste dürfte, mit Blick auf die W.D.R.-Beförderungszahlen, allerdings deutlich höher liegen – nicht jeder Tagesgast bezahlt auch tatsächlich die Tageskurabgabe. Mögliche Einflussfaktoren für den Rückgang der verkauften Tageskarten könnten ebenfalls gestiegene Preise sowie die anhaltende Inflation sein. „Hinzu kommt, dass der Sommer 2023 an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste relativ kühl und regnerisch war, was sich ebenfalls negativ auf die Tagesausflugszahlen ausgewirkt haben könnte“, so Gemeinhardt.

„Wir beobachten und analysieren die Entwicklung der Tages- und Übernachtungsgästezahlen genau. Das Angebot auf der Insel – auch das Schlechtwetterangebot – wollen wir aktiv weiterentwickeln, die Digitalisierung voranbringen und mit gezieltem Marketing Gäste auf die Insel holen, die gerne wieder kommen. Insgesamt verfolgen wir weiterhin die landesweite Tourismusstrategie und wollen verstärkt auf Qualität und nachhaltige Urlaubsangebote setzen“, fasst der Tourismuschef seine Ziele zusammen.

Die Insel Föhr hat zusammen mit weiteren Nordseepartnern 2024 Messen in Stuttgart, Zürich, Hamburg, München und Wien besucht. Parallel zu den Messebesuchen lief (und läuft aktuell noch) eine gemeinsame Kampagne mit dem Nordseeverbund unter dem Titel „Tschüss Hektik!“ zur Bewerbung der ersten Monate des Jahres. FTG-Geschäftsführer Jochen Gemeinhardt war auch auf der ITB, der Internationalen Tourismusbörse in Berlin, um dort Kontakte zu knüpfen und zu pflegen und Trends zu beobachten. Föhr ist auf der reinen Fachmesse ohne Publikumsverkehr über die Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein präsent. Im Mai ist ein Auftritt mit dem Nordseeverbund auf dem Hamburger Hafengeburtstag geplant. Auch gemeinsame, überregionale Kampagnen im Online-Bereich sind für 2024 geplant. Darüber hinaus rückt Föhr bei PR-Aktionen verstärkt das Thema Nachhaltigkeit in den Vordergrund und bewirbt gezielt auch die auslastungsschwächeren Monate, auch durch eine entsprechende Bildsprache mit Motiven aus den kühleren Jahreszeiten.

Hinweis: Die Übernachtungsstatistik der Insel Föhr basiert auf den Meldescheinen der Übernachtungsgäste – Tagesgäste sind in der Statistik nicht inkludiert. Im Gegensatz zur amtlichen Beherbergungsstatistik für Schleswig-Holstein fließen hier auch Übernachtungen und Gästeankünfte von Betrieben mit weniger als zehn Betten ein.

Titelbild: Ankunft auf der Insel Föhr © Föhr Tourismus GmbH/ Harald Bickel

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Deine Meinung
  1. Julia Sophie Massen   am   18. März 2024 at 23:52

    Die Insel wird leider immer teurer deshalb gehen die Zahlen auch noch weiter zurück!

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