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Erster Heuler der Saison 2024

Veröffentlicht von am 23. Mai 2024

Was ist ein Heuler?
Für die Seehundsjungtiere gibt es keine spezielle Bezeichnung. Deshalb werden die jungen Seehunde oft als „Heuler“ bezeichnet. Das „Heulen“ sind dann Kontaktlaute, um mit dem Muttertier in Kontakt zu bleiben. Wenn die Trennung vom Muttertier allerdings länger besteht, das Jungtier seine Mutter verloren und seit Tagen nicht mehr gesäugt wird, dann heult es aus Hunger und weil es verlassen wurde.

Erster Heuler der Saison 2024: Wir haben Konstantin im Robbenzentrum besucht und mit Tierärztin Janine Bahr-van Gemmert gesprochen.

Eine Robbe am Strand – was tun?

Ob ein aufgefundenes Robbenkind wirklich Hilfe braucht, können nur erfahrene Fachleute entscheiden. Oberstes Gebot ist: Heuler niemals anfassen oder gar aufsammeln – denn damit ist die Trennung von der Mutter besiegelt und den Fachleuten bleibt dann nichts anderes übrig, als sie in Obhut zu nehmen.
Daher unbedingt beachten:

  • Unbedingt größt möglichen Abstand halten und nicht den Weg zum Wasser versperren, damit die Mutter wieder zu ihrem Jungtier finden kann.
  • Leise sein, um das Tier nicht zu beunruhigen.
  • Das Tier auf gar keinen Fall anfassen – auch zur eigenen Sicherheit, denn Robben können heftig beißen. Und beachten Sie, dass Wildtiere Krankheiten übertragen können, auch dann, wenn sie gesund erscheinen.
  • Falsch verstandene Tierliebe ist es, das Tier zu streicheln oder mitzunehmen!
    Lassen Sie es am Fundort!
  • Hunde und andere Tiere anleinen bzw. fernhalten, um dem Findling Stress zu ersparen und die Übertragung von Krankheiten zwischen Robbe und Hund bzw. andere Tieren zu vermeiden.
  • Melden Sie den Fundort an eine der nachfolgend benannten zuständigen Personen oder Einrichtungen:

    Wen informiere ich?
  • Das Robbenzentrum Föhr (Tel:0177 – 3300077 oder Tel:01577 – 5054219
  • den verantwortlichen Seehundjäger (Telefonnummern sind in der Region und bei der Polizei bekannt, hängen z.B. in der Kurverwaltung aus),
  • die Seehundstation Friedrichskoog e.V. (Telefon 04854/1372) oder
  • die Polizei (Telefon 110).

    Was machen Seehundjäger?
  • Seehunde unterliegen in Deutschland dem Jagdrecht, haben aber eine ganzjährige Schonzeit. 1974 wurde in Deutschland die Jagd auf diese Robbenart eingestellt. Seehundjäger sind seit der Einstellung der Jagd Seehundschützer und haben weitgehend Aufgaben der Hege übernommen. Doch neben Seehunden kümmern sie sich auch um andere verletzte Meeressäugetiere, dies in Zusammenarbeit mit Naturschutz-Verbänden, Nationalpark-Rangern, Wissenschaftler/innen oder der Seehundstation Friedrichskoog.
  • Im Einzelnen umfassen die heutigen Aufgaben:
  • Betreuung von Robben. Hierzu gehören z.B.:
    • Beobachtung von Robben (Absperrung der Fundorte), oft in Kooperation mit Verbänden und Nationalpark-Rangern,
    • Fang kranker oder verletzter Tiere,
    • Bergung von Heulern oder verletzten Tieren mit Einlieferung in die Seehundstation Friedrichskoog
  • Tierschutzgerechte Nottötung schwerkranker Robben
  • Bergung toter Robben und toter Kleinwale
  • Dokumentation der Beobachtungen und Funde
  • Mitarbeit bei Forschungsvorhaben
  • Information der Öffentlichkeit

Weitere Informationen

Im deutschen Wattenmeer werden jährlich mehr als 7.000 Seehunde geboren. Einige hundert davon, die mutterlos aufgefunden wurden, werden in den Seehundstationen Friedrichskoog und Norddeich aufgezogen und dann wieder frei gelassen.
Informationen zum Thema gibt es auf der Seite vom Nationalpark Wattenmeer.

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Deine Meinung
  1. Elisabeth N   am   24. Mai 2024 at 23:00

    Danke für die vielen nützlichen Informationen und tollen Fotos dazu liebes Inselradio Föhr!!

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