Falschgeld auch auf Föhr: Gefälschte 2-Euro-Münzen im Umlauf
Veröffentlicht von Pit am 3. Oktober 2025
Diese Berichterstattung wird Ihnen präsentiert von Irabo Media.
Schon 2024 stellte eine spanische Fälscherbande rund 500.000 falsche 2-Euro-Münzen her – viele davon gelangten trotz Ermittlungen auch nach Deutschland.
Ob Banknoten oder Münzen – Falschgeld ist kein seltenes Phänomen. Jahr für Jahr tauchen in Deutschland mehrere zehntausend gefälschte Geldstücke und Scheine auf. Laut Bundesbank werden dabei besonders 20- und 50-Euro-Scheine am häufigsten entdeckt. Aber auch Münzen sind betroffen: Vor allem das 2-Euro-Stück gehört zu den am häufigsten gefälschten Münzen in Europa. Für Verbraucher wie Händler ist das Risiko ärgerlich, denn Falschgeld wird von den Banken nicht ersetzt – wer es annimmt, bleibt auf dem Schaden sitzen.
Und genau dieses Problem macht sich nun auch auf Föhr bemerkbar.
Falschgeld auf der Insel – allerdings nicht in Form von Scheinen, sondern als gefälschte 2-Euro-Münzen. Mehrere Händler in Wyk sind betroffen, darunter auch Marcel Engelmann, vielen besser bekannt als der „Eis-Däne“ aus der Königstraße.

Unsere Redaktion hat ihn in seinem Eiscafé besucht. „Zuerst dachte ich, ich hätte mich verguckt“, erzählt Engelmann. Beim Kassieren fiel ihm auf, dass einige Münzen anders wirkten als gewohnt: „Die Färbung stimmte nicht ganz, und auch das Gewicht fühlte sich komisch an.“ Erst bei genauerem Hinsehen bemerkte er die Unterschiede.
Gefälschte Münzen sind auf den ersten Blick nur schwer zu erkennen. Jedoch gibt es ein paar Merkmale, auf die jeder achten könne:
- die Farbunterschiede zwischen goldener Außen- und silberner Innenfläche,

- ein leicht verwaschen wirkender Rand mit unsauberer Prägung,

- sowie das Gewicht, das etwas leichter oder schwerer ausfallen kann als bei echten Münzen.
„Im Alltag schaut man ja selten genau auf jede Münze“, sagt Engelmann. „Aber es lohnt sich, gerade bei 2-Euro-Stücken einmal genauer hinzugucken.“
Die Polizei rät, verdächtige Münzen nicht weiterzugeben, sondern aufzubewahren und bei der nächsten Dienststelle zu melden. Denn: Wer Falschgeld wissentlich weiter in Umlauf bringt, macht sich strafbar.
Obwohl bislang nur einzelne Fälle bekannt sind, sollten Händler wie Kunden aufmerksam bleiben. „Man denkt immer: So etwas passiert nur in der Stadt. Aber es kann auch uns auf Föhr treffen“, so Engelmann.
Es gibt grundsätzlich zwei Arten von 2-Euro-Münzen:
- Normale Umlaufmünzen
- Jedes Land der Eurozone prägt seine eigene Rückseite (nationale Seite).
- Das heißt: In allen 20 Euro-Ländern gibt es „eigene“ 2-Euro-Münzen mit landestypischen Motiven.
- Auf der gemeinsamen Vorderseite ist immer die Europa-Karte mit Wertzahl geprägt.
- 2-Euro-Gedenkmünzen (Sonderprägungen)
- Seit 2004 dürfen die Länder Sondermünzen herausgeben, die ebenfalls gültiges Zahlungsmittel sind.
- Jedes Land darf in der Regel zwei verschiedene Gedenk-2-Euro-Münzen pro Jahr prägen (Ausnahmen bei Gemeinschaftsausgaben).
- Diese Münzen erinnern an historische Ereignisse, Jubiläen oder Persönlichkeiten.
Insgesamt sind also mittlerweile mehrere hundert verschiedene 2-Euro-Münzen im Umlauf (Stand 2025: über 500 verschiedene Varianten, wenn man alle Länder und Gedenkprägungen zusammenzählt).
Fälschungen ohne Hilfsmittel erkennen
- Münzbild prüfen: Bei echten Münzen hebt sich das Motiv klar von der Oberfläche ab.
- Unscharfe Prägung: Falschmünzen wirken oft weich, verschwommen oder ungenau geprägt.
- Unregelmäßige Oberfläche: Narben, Flecken, Sprenkel, Linien oder Einkerbungen sind verdächtig.
- Gewicht: Eine echte 2-Euro-Münze wiegt 8,5 Gramm – Abweichungen können auf eine Fälschung hinweisen.
- Magnetismus: Der innere Kern ist leicht magnetisch, der äußere Ring dagegen nicht. Bei Fälschungen stimmt das oft nicht.
- Randprägung: Jede 2-Euro-Münze hat eine landesspezifische Randprägung (Schrift, Symbole). Unscharfe oder fehlerhafte Ränder deuten auf Fälschungen hin.
- Farbunterschiede: Echte Münzen zeigen eine saubere Trennung zwischen goldenem Ring und silbernem Kern – bei Fälschungen wirken die Farben oft unnatürlich oder verlaufen.
Die Bundesbank stellt auf ihrer Webseite eine ausführliche Übersicht zur Erkennung von Falschmünzen und Falschgeld bereit. Die Hinweise wurden von erfahrenen Falschgeldexperten in Kooperation mit dem Europäischen Technischen und Wissenschaftlichen Zentrum (ETSC) erarbeitet und dienen als verlässliche Orientierung für Händler wie Verbraucher.
Münzbild: Ein genauer Blick lohnt sich – denn beim Erkennen von gefälschten 2-Euro-Münzen können gute Augen entscheidend sein. Fachleute betonen: Bei echten Münzen hebt sich das Münzbild klar und deutlich von der restlichen Oberfläche ab.
Erkennungsmerkmal 1: Bei Fälschungen zeigt sich dagegen häufig ein anderes Bild: Die Prägung wirkt unscharf und weniger markant, oft sogar leicht verschwommen. Zudem kann die Oberfläche unregelmäßig erscheinen – mit kleinen Narben, Flecken, Sprenkeln, Linien oder feinen Einkerbungen.
Ränder: Auch ein Blick auf den Münzrand kann hilfreich sein. Bei echten Münzen ist dieser sauber geprägt und zeigt – je nach Nennwert – eine charakteristische Randprägung mit klaren Riffelungen (siehe Tabelle unten).
Erkennungsmerkmal 2: Bei Fälschungen fällt dagegen häufig eine unsaubere Verarbeitung auf. Die Riffelungen sind ungleichmäßig oder in der Anzahl und Tiefe deutlich von denen echter Münzen abweichend.
Randschrift: Besonders bei den 2-Euro-Münzen lohnt sich ein genauer Blick auf die eingeprägte Randschrift. Während sie bei echten Münzen klar und gut lesbar erscheint, wirkt sie bei Fälschungen oft undeutlich oder wird von den Riffelungen am Rand teilweise überdeckt. Zudem stimmen die Abstände zwischen Symbolen und Wörtern bei gefälschten Münzen häufig nicht mit dem Original überein.
Erkennungsmerkmal 3: Auch die Farbgebung kann ein Hinweis sein. Viele Fälschungen sind überzogen oder beschichtet. Mit der Zeit nutzt sich diese Schicht ab – die Münze wirkt dann fleckig und zeigt an erhabenen Stellen das andersfarbige Grundmaterial.