Ein Landwirt wird zum Lebensretter
Veröffentlicht von Pit am 1. Mai 2025
Ein Landwirt wird zum Lebensretter: Oke Martinen spendet Stammzellen für einen Patienten in Frankreich.
Manchmal reicht eine einfache Entscheidung, um Großes zu bewirken. Der Amrumer Landwirt Oke Martinen hat genau das getan – und einem an Blutkrebs erkrankten Menschen in Frankreich die Chance auf ein neues Leben geschenkt.


Unsere Redaktion hat Oke auf der Nachbarinsel Föhr getroffen. Dort erzählt er ruhig und bescheiden von einem Moment, der für ihn selbstverständlich war – und für jemand anderen möglicherweise lebensrettend. „Ich hatte mich vor ein paar Jahren bei einer Typisierungsaktion registrieren lassen. Als dann der Anruf kam, dass ich als Spender in Frage komme, musste ich nicht lange überlegen“, sagt der 34-Jährige.
Die Stammzellenspende selbst sei völlig unkompliziert gewesen. „Ich wurde gut medizinisch betreut, die Entnahme lief ambulant über das Blut. Das Ganze hat ein paar Stunden gedauert – und war überhaupt nicht schlimm“, so Martinen. Für ihn war klar: Wenn er helfen kann, dann tut er das.


Dass seine Spende nun einem Patienten in Frankreich Hoffnung schenkt, macht ihn demütig. „Ich kenne die Person nicht, vielleicht werde ich nie erfahren, wer es ist – aber das ist auch nicht entscheidend. Es zählt, dass da draußen jemand weiterleben kann.“
Ein starkes Zeichen von den Inseln
Oke Martinens Geschichte zeigt, wie einfach es sein kann, zum Lebensretter zu werden – und wie viel Wirkung hinter einem simplen Wangenabstrich steckt. Auf den Nordseeinseln, wo Gemeinschaft großgeschrieben wird, ist sein Engagement ein leuchtendes Beispiel für Solidarität über Grenzen hinweg.
Jede*r kann helfen
Die Registrierung als Stammzellenspender*in dauert nur wenige Minuten. Besonders Menschen zwischen 17 und 45 Jahren sind gefragt. Und wie Oke beweist: Auch ein Alltag auf dem Bauernhof lässt sich mit dem Heldentum der leisen Art verbinden.


Leben retten mit einem Wattestäbchen: Warum Stammzellenspende so wichtig ist
Es ist ein kleiner Moment – und kann doch das ganze Leben eines anderen Menschen verändern: Die Registrierung als Stammzellenspender*in. Oft ist es der sprichwörtliche „kleine Pieks“ oder ein einfacher Wangenabstrich, der zum Hoffnungsträger für Menschen mit Blutkrebs wird.
Aktuell begleiten viele Menschen auf Föhr und deutschlandweit berührende Geschichten von Betroffenen, die auf eine lebensrettende Stammzellenspende angewiesen sind. Der Kampf gegen Leukämie und andere Erkrankungen des blutbildenden Systems ist ein Wettlauf gegen die Zeit – und die passende Spenderin oder der passende Spender ist häufig schwer zu finden. Denn entscheidend ist nicht die Blutgruppe, sondern die sogenannten Gewebemerkmale (HLA-Merkmale), die extrem individuell sind.
Wie funktioniert eine Stammzellenspende?
Zunächst einmal durchläuft man eine völlig schmerzfreie Registrierung: Ein Wangenabstrich genügt, um sich bei einer Spenderdatei wie der DKMS, AKB oder Stefan-Morsch-Stiftung listen zu lassen. Erst wenn die eigenen Gewebemerkmale mit denen eines Patienten übereinstimmen, wird man kontaktiert. In über 80 % der Fälle erfolgt die Stammzellenspende inzwischen per ambulanter Blutentnahme, vergleichbar mit einer Dialyse. Nur in wenigen Fällen ist eine Knochenmarkentnahme nötig – unter kurzen Vollnarkose, medizinisch gut begleitet.
Warum ist jede Registrierung so wichtig?
Je größer die Datenbank, desto größer die Chance, für jeden Erkrankten weltweit einen passenden „genetischen Zwilling“ zu finden. Besonders gesucht sind junge Menschen zwischen 17 und 45 Jahren, doch auch ältere Spender*innen können helfen. Eine Registrierung ist in der Regel kostenlos, wird aber durch Spenden finanziert – jede Unterstützung zählt also doppelt!
Das Engagement auf Föhr
Immer wieder gibt es auch auf Föhr lokale Aktionen zur Typisierung – organisiert von Vereinen, Familienangehörigen Betroffener oder der Gemeinde. Wer selbst aktiv werden möchte, kann Typisierungssets online bestellen, Veranstaltungen unterstützen oder andere zur Registrierung motivieren.
Ein kleiner Moment – ein großes Geschenk
Stammzellenspender*innen schenken nicht nur Hoffnung, sie geben Menschen eine reale Chance auf Leben. Und das mit einem simplen Wangenabstrich, der oft in weniger als fünf Minuten erledigt ist.
Weitere Infos & Registrierungsmöglichkeiten:
Jan am 1. Mai 2025 at 13:39
Oke du bist ein klasse Typ