Tradition, Wandel, Verantwortung: Die Geschichte eines Föhrer Ehrenamtlers
Veröffentlicht von Pit am 3. Dezember 2025
Menschen, die Föhr bewegen: Wie Andreas Hansen für Zusammenhalt steht – und warum ihm das Ende der Schweinegilde besonders nahegeht.
Auf Föhr lebt das Ehrenamt – und es lebt durch Menschen, die sich mit Herzblut, Ausdauer und echter Überzeugung für ihre Insel engagieren. Einer von ihnen ist Andreas Hansen. Einer, der nicht viel Aufhebens um seine Person macht, aber seit Jahren im Stillen dafür sorgt, dass Gemeinschaft funktioniert.

Wir haben mit ihm gesprochen – über Engagement, Verantwortung, Zusammenhalt und über ein traditionsreiches Kapitel Inselgeschichte, das sich nun endgültig schließt: die 146 Jahre alte Schweinegilde.
„Ehrenamt ist kein Job – es ist ein Miteinander“
Wenn Andreas Hansen über Ehrenamt spricht, dann tut er das ruhig, aber eindringlich. Für ihn geht es nicht um Titel, Lob oder Sichtbarkeit – sondern um etwas viel Grundsätzlicheres: um das Gefühl, Verantwortung zu übernehmen und füreinander da zu sein.
Sein Engagement ist so breit wie unaufgeregt. Vereinsarbeit, Unterstützung bei Aktionen, Mithilfe bei Veranstaltungen – überall dort, wo jemand gebraucht wird, ist er zur Stelle. Andreas ist einer der Menschen, die man anruft, wenn etwas organisiert, aufgebaut, abgesichert oder möglich gemacht werden muss. Und meistens sagt er: „Klar, ich komme vorbei.“
146 Jahre Schweinegilde – ein Stück Föhrer Geschichte geht zu Ende
Besonders bewegt ihn die Entwicklung rund um die Schweinegilde – einem der ältesten und traditionsreichsten Zusammenschlüsse der Insel. Seit 146 Jahren war sie weit mehr als ein Verein: ein sozialer Anker, ein Netzwerk, ein fester Bestandteil vieler Föhrer Familiengeschichten.
Dass diese Gilde nun endet, trifft Andreas spürbar. Für ihn steht der Abschluss nicht nur für das Ende einer Tradition, sondern auch für einen Wandel in der Gesellschaft: weniger Zeit, weniger Bindung, weniger Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen.
Gerade das treibt ihn an. Strukturen, die verbinden, sollen auf Föhr nicht einfach verschwinden. „Wenn etwas bleiben soll, braucht es Menschen, die sich kümmern“, sagt er – und er will einer davon sein.
Warum Ehrenamt heute wichtiger ist denn je
Andreas Hansen romantisiert nicht. Er weiß, wie schwierig es geworden ist, Engagierte zu finden. Viele würden gerne helfen – aber Arbeit, Familie und Verpflichtungen lassen oft wenig Freiraum.
Doch er sieht auch die Folgen, wenn niemand mehr Verantwortung übernimmt: Dann verliert ein Ort wie Föhr nach und nach das, was ihn ausmacht.
„Es geht darum, dass wir uns umeinander kümmern“, sagt Andreas. Und genau das lebt er vor – leise, zuverlässig, Woche für Woche.
Ein Mensch, der Dinge ins Rollen bringt – und zusammenhält
Andreas Hansen ist keiner, der im Rampenlicht stehen möchte. Er steht eher daneben – bereit anzupacken, egal ob es um eine Gemeindefeier, eine Aktion für Kinder und Jugendliche, Vereinsarbeit oder spontane Hilfe geht.
Menschen wie er sind der Grund, warum Föhr funktioniert. Warum Veranstaltungen stattfinden, warum Traditionen lebendig bleiben und warum Gemeinschaft auf der Insel mehr ist als ein Wort.
Ein Blick nach vorn
Auch wenn die Schweinegilde ihr letztes Kapitel schreibt, blickt Andreas Hansen nach vorn. Er möchte weiter mitgestalten, Brücken bauen, neue Möglichkeiten schaffen. Denn das Ehrenamt verändert sich – aber es bleibt unverzichtbar.
Für Föhr. Für die Vereine. Für die Dorfgemeinschaften. Und für all jene, die davon profitieren, oft ohne es zu bemerken.
Menschen wie Andreas – das Fundament der Insel
Wer Föhr wirklich verstehen möchte, muss Menschen wie Andreas Hansen kennenlernen: leise, aber wirkungsvoll. Bescheiden, aber unverzichtbar.
Er erinnert uns daran, dass Zusammenhalt nicht von selbst entsteht – er wird gemacht. Von denen, die handeln, statt nur zu reden. Von denen, die Verantwortung übernehmen, auch wenn sie niemandem etwas beweisen müssen.
Von Menschen, die Föhr bewegen.
