Zukunft der Insel: Das neue „Aquaföhr“
Veröffentlicht von Pit am 26. November 2025
Zukunft der Insel: Das neue „Aquaföhr“ – Ein Großprojekt zwischen Hoffnung, Kosten und offenen Fragen.
Kaum ein Bauprojekt wird auf Föhr derzeit so intensiv diskutiert wie das neue „Aquaföhr“. Seit Jahren wird geplant, angepasst, neu gedacht und gerechnet. Die Erwartungen sind groß: Ein modernes Schwimm- und Wellnesszentrum für Einheimische, Vereine, Schulen und Gäste soll entstehen – ein Ort, der sportliche Angebote, Gesundheit, Tourismus und Lebensqualität miteinander verbindet.

Doch je näher die Planungsphase ihrem Ende entgegengeht, desto deutlicher wird: Dieses Projekt bringt nicht nur Chancen, sondern auch Herausforderungen mit sich. Ein Landeszuschuss von 30 Millionen Euro steht zwar weiterhin im Raum – aber gleichzeitig steigen die kalkulierten Baukosten, der Zeitplan wird fragiler, und selbst der für Föhr so wichtige Punkt „Meerwasser im Bad“ ist plötzlich nicht mehr sicher.
Die Insel schaut hin. Viele mit Hoffnung, einige mit Skepsis. Und alle mit einem Ziel: Klarheit.
Um Antworten zu bekommen, hat unsere Redaktion mit Wyks Bürgermeister Uli Hess gesprochen.

Ein Projekt für die ganze Insel – doch viele Fragen sind offen
Das neue „Aquaföhr“ soll das bestehende Meerwasserwellenbad ersetzen und Föhr langfristig sichern, was für Insulaner*innen und Gäste gleichermaßen wichtig ist: ein zeitgemäßes Schwimm- und Erlebnisbad. Doch gerade dieser Begriff – zeitgemäß – zeigt, wie komplex die Sache ist.
Steigende Baukosten, veränderte Energiepreise, neue Umweltauflagen, immer detailliertere technische Anforderungen: All das wirkt sich auf die Planung aus. Was vor drei Jahren noch realistisch schien, ist heute ein finanzielles Risiko.
Der Landeszuschuss: 30 Millionen Euro – aber reicht das?
Einer der wichtigsten Bausteine des Projekts ist der angekündigte Landeszuschuss in Höhe von 30 Millionen Euro. Ein starkes Signal aus Kiel – doch nicht das Ende der Finanzierungssorgen.
Denn während der Zuschuss fest eingeplant ist, steigen die Prognosen der Gesamtkosten weiter. Was bedeutet das für die Gemeinde Wyk? Welche Last tragen die Steuerzahler? Welche Alternativen gibt es?
Uli Hess spricht offen darüber, dass jede Anpassung und jede Kostensteigerung neu bewertet werden muss. Ein Spagat zwischen Wirtschaftlichkeit und Notwendigkeit.
Meerwasser im Bad – plötzlich nicht mehr sicher

Ein Thema sorgt derzeit auf Föhr besonders für Diskussionen: Wird das neue Aquaföhr überhaupt wieder ein Meerwasserbad?
Was früher selbstverständlich war, ist heute ein technischer und finanzieller Kraftakt. Neue Auflagen zur Wasseraufbereitung, hohe Energiekosten und die Frage nach der langfristigen Betriebssicherheit stellen das Konzept infrage.
Viele Menschen auf Föhr verbinden das Wellenbad untrennbar mit dem Meerwasser – und für den Tourismus ist es ein wichtiger Punkt.
Ein Zeitplan, der ins Wanken geraten ist
Auch der Blick auf den Zeitplan zeigt: Die ursprünglichen Vorstellungen sind nicht mehr zu halten. Zwischen Planungsverfahren, Ausschreibungen, Nachverhandlungen und bautechnischen Veränderungen hat sich das Projekt immer weiter verzögert.
Für die Gemeinde bedeutet das schwierige Entscheidungen: Festhalten? Anpassen? Zurück auf Anfang? Alles hängt derzeit davon ab, wie sich Kosten, Zuschuss und bauliche Vorgaben in den kommenden Monaten entwickeln.
Was bedeutet das alles für Föhr?
Das neue „Aquaföhr“ ist mehr als ein Bauprojekt. Es ist ein Symbol dafür, wie Föhr sich in den kommenden Jahrzehnten aufstellen möchte – als Wohnort, als Tourismusdestination, als lebenswerte Insel. Es geht also nicht nur um Technik und Geld, sondern auch um Zukunft, Identität und Mut zur Entscheidung.
Viel Bewegung – und die wichtigsten Antworten stehen noch aus:
Das „Aquaföhr“ bewegt die Insel – und das zu Recht. Vieles spricht für das Projekt, doch genauso viele Fragen sind offen. In den kommenden Monaten wird sich entscheiden, wie es weitergeht.
Eines ist klar: Dieses Vorhaben wird Föhr noch lange beschäftigen. Und es braucht offene Kommunikation, Transparenz und Verständnis – von politischer Seite, von den Bürger*innen und von allen, die das Bad später nutzen werden.
Unsere Redaktion bleibt dran und begleitet die Entwicklung weiterhin kritisch, informativ und nah an den Menschen auf der Insel.
Fotos: Stefan Gaul

Andi Fördi am 26. November 2025 at 22:37
Super Bericht und das Gespräch mit Herrn hess war klasse Stefan
Wilhelm Regier am 26. November 2025 at 21:38
Gut geschrieben. Dem ist nichts hinzuzufügen. Hoffentlich wird es gebaut !!