Föhr und Amrum wollen für Katastrophen bestmöglich gewappnet sein
Veröffentlicht von Pit am 26. August 2025
„Gemeinsam stark: Föhr und Amrum rüsten sich für den Katastrophenfall“.
Eine Katastrophe verhindern? Schwierig. Doch wird im Vorfeld schon an vielen Stellen in Sachen Prävention hart daran gearbeitet, um die Auswirkungen nach Kräften zu mildern. Frühwarnsysteme werden installiert, Risiken bewertet, Infrastrukturen verbessert, Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz der Bevölkerung getroffen. Vor Ort werden umfassende Strukturen für ein funktionierendes Katastrophenmanagement getroffen und die Bevölkerung schon im Vorfeld für den „Fall der Fälle“ sensibilisiert.
Gerade auf diese beiden letztgenannten Punkte haben sich das Amt Föhr-Amrum und die Gemeinden der Inseln verschrieben. „Wir können nicht in Gänze für alle sorgen, aber wir können gewisse Vorarbeiten für unsere Bevölkerung leisten. Zusätzlich müssen wir davon ausgehen, dass wir möglicherweise auf uns allein gestellt sein werden,“ sagt Amtsdirektor Christian Stemmer. Dabei stellt der Leiter der Amtsverwaltung klar, dass es Vorgaben von Land und Bund gibt. Die Untere Katastrophenschutzbehörde des Kreises NF hat entsprechend in Absprache mit dem Landeskommando der Bundeswehr klar definierte Schutzziele für die Gesamtbevölkerung festgelegt.

Auf diese Vorgaben aufbauend, verfolgen die Inseln Föhr und Amrum einen eigenen Zeitstrahl, um die Dinge im Rahmen der Daseinsvorsorge „step by step“ umzusetzen. Hierzu steht man mit den Feuerwehren, insbesondere mit dem Amtswehrführer, im regen Kontakt. Denkbar wäre auf jeder Insel die Schaffung eines zentralen Ortes zur Unterbringung von Gerätschaften, um Material für die Feuerwehr, den Katastrophenschutz und die Versorgung von vulnerablen Gruppen aus der Bevölkerung zu schaffen. Schutzausrüstung, die auf der Insel gereinigt werden kann. Auch für die Jugendfeuerwehren. Dazu kommen Tische, Bänke und Feldbetten, welche in Gitterboxen in Regalen gelagert werden. Außerdem Wolldecken, Schlafsäcke, Heizstrahler und Notstromaggregate, um z.B. Handys zu laden. Ebenfalls eine Notfallpumpe, ein Lichtmast und reichlich Sandsäcke inklusive Sandsackfüllmaschine.
Nach dem Motto: „Gefahrenabwehr ist ein Grundsatz“ wurde in den vergangenen zwei Jahren ein Gefahrenabwehrplan für die Inseln mit je einem Katastrophenstab (SAE) eingerichtet. Ziel war es, die vorhandenen Ressourcen im Bereich Personal und Material systematisch zu erfassen und aufzuzeigen, wo noch Lücken sind. Der Plan beinhaltet zudem einen Maßnahmenkatalog, der als Leitfaden für die Einsatzkräfte und Verantwortlichen dient, um im Falle einer Katastrophe, eines Voralarms oder einer Großschadenslage schnell und effizient handeln zu können. So sind beispielsweise die Schnittstellen zwischen Feuerwehr und SAE genau definiert. Für den Einsatzabschnitt Föhr steht zusätzlich die Alarmierungs-App „Alamos“ zur Verfügung. Das jeweilige Krisenmanagement richtet Notfallmeldestellen ein und sorgt für den Transport und die Betreuung von vulnerablen Gruppen.
Zur Vorsorge auf den Katastrophenfall gehören auch die in den letzten Monaten erfolgten und in den kommenden Jahren geplanten Anschaffungen an neuen Feuerwehrfahrzeugen. Mehrere Gemeinden haben zuletzt neue Löschfahrzeuge erhalten. Die Freiwillige Feuerwehr Wyk erhielt kürzlich eine Drohne. Dort ist zudem ein neues Einsatzleitfahrzeug bestellt und eine neue Drehleiter geplant. Auch den Sirenen auf den Inseln steht demnächst eine flächendeckende Wartung bevor. In Witsum und Oevenum wurden die Warngeräte kürzlich repariert; Midlum erhielt sogar ein neues Gerät.
Gemeinsam mit dem Amt nehmen alle 15 Bürgermeister der Inseln das Thema Katastrophenschutz ausgesprochen ernst und werden sich in den kommenden Monaten hierzu immer wieder zusammensetzen, um für den Krisenfall eine einheitliche und funktionierende Lösung vorbereitet zu haben.
Trotzdem ist es wichtig, dass auch die Bürger sich selbst informieren, was ihrerseits an Vorbereitungen zu treffen ist. Wieviel Vorrat ist im Haushalt an Getränken und Lebensmitteln nötig? Wie kocht man ohne Strom und Gas? Wie verfährt man bei lang andauerndem Ausfall der Wasserversorgung? Was nimmt man mit, wenn man das Haus verlassen muss? Umfangreiche Antworten auf diese Fragen bietet der Ratgeber „Katastrophen“ vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Dieser liegt im Eingangsbereich des Amtes Föhr-Amrum kostenfrei aus oder ist über diesen Link abrufbar: https://www.bbk.bund.de/