SH-Finanzministerin Dr. Silke Schneider besuchte das Amt Föhr-Amrum
Veröffentlicht von Pit am 26. August 2025
Die Insel Föhr kannte die Schleswig-Holsteinische Finanzministerin Dr. Silke Schneider bislang nur bei Eis und Schnee. Anfang Januar 2024 hatte die in Lübeck lebende Ministerin an einer Wattwanderung von Föhr nach Amrum bei Minusgraden teilgenommen. Ganz anders diesmal: Bei sommerlichen Temperaturen und einem wolkenfreien Himmel begrüßte Amtsdirektor Christian Stemmer am 20. August die Finanzministerin am Fährhafen. Dr. Schneider war einer Einladung nachgekommen, um sich den neu sanierten Sportplatz der Eilun Feer Skuul (EFS) anzuschauen und nebenbei möglichst viel über die Inseln Föhr und Amrum und deren Probleme zu erfahren.
Schon auf dem Fußweg zur Schule zeigte sich die Politikerin sehr interessiert. Entlang der neuen Mittelbrücke reichten die Gespräche mit dem Föhr-Amrumer Verwaltungschef von Leerstand über bezahlbaren Wohnraum bis hin zum Klimawandel. „Gespräche sind Puzzlestücke, um das große Ganze zu verstehen“, sagte sie. Ziel ihrer Sommertour sei es, vor Ort zu schauen: „Wo macht Kiel genug Landespolitik und wo sehen wir sie noch nicht genug.“

An der EFS, der größten Schule im Amtsbereich mit 450 Schüler/innen an Gymnasium und Gemeinschaftsschule (Stand 2024/25), zeigte sich Dr. Schneider zunächst erstaunt, dass dort Friesisch nicht nur unterrichtet, sondern als Leistungsfach angeboten wird. „Im vergangenen Jahr haben von 24 Abiturienten acht oder neun das Prüfungsfach Friesisch gewählt,“ verkündete Schulleiter Ingo Langhans stolz. Doch auch im weiteren Gesprächsverlauf, an dem unter anderem mehrere Bürgermeister der Inseln teilnahmen, stellte sich heraus, dass vieles auf den Inseln anders ist als andernorts.

Da wären zum Beispiel die Baukosten, die auf den Inseln im Vergleich zum Festland 150% betragen. Doch gibt es keinen Sonderfonds, der dieses auffängt. Nötige Förderungen bleiben oft aus oder sind nicht genügend. Beim Thema Katastrophenschutz befürchtet Amtsdirektor Stemmer, auf sich allein gestellt zu sein. Erst kürzlich wurde vom Kreis die Förderung bei Sirenen von 70% auf 30% gekürzt.

Besonders deutlich fiel die Diskrepanz zwischen Kosten und Förderung im Schulbereich auf. Von Sanierungskosten in Höhe von 42,3 Mio € wurden zuletzt lediglich 3,2 Mio € gefördert. Das entspricht 7,6 %. „Ein Austausch wie heute ist mir wichtig, um die Herausforderungen vor Ort zu sehen und zu verstehen – das ist immer hilfreich“, sagte die Ministerin. Auch bei den in den nächsten fünf Jahren geplanten Investitionen, die sich mehrheitlich durch den Beschluss des Offenen Ganztags an den Schulen ergeben, ist eine Förderung derzeit ungewiss. 97,5% der geplanten Investitionen sind beim Amt Föhr-Amrum für die Schulen der Inseln eingeplant. Einsparpotentiale nicht sichtbar. „Wir stecken das nicht vorhandene Geld in die Bildung“, fasste Wyks Bürgermeister Uli Hess, der auch stellvertretender Landrat ist, die Diskussion zusammen.
Nachdem sich Finanzministerin Dr. Schneider ein Bild von dem sanierungsbedürftigen naturwissenschaftlichen Trakt der Schule gemacht hatte, ging es hinaus in den strahlenden Sonnenschein. Der neusanierte Sportplatz der EFS wurde von der Ministerin, die in ihrer Jugend einst Schulmeisterin im Hochsprung war, in Augenschein genommen. Nachdem der Untergrund neu aufgebaut und die umlaufende Entwässerungsrinne saniert wurde, konnte hier der Leichtathletikbereich mit Weitsprunganlage und Kugelsprungbereich neu hergerichtet werden. Außerdem wurden zwei Beachvolleyballfelder sowie Street-/Basketballkörbe neu angelegt. Die Kosten hierfür betrugen insgesamt 1,77 Mio €. Das Schleswig-Holsteinische Förderprojekt IMPULS steuerte davon 250.000 EUR bei. Freudig überreichte Dr. Schneider dem Schulleiter Langhans eine entsprechende Plakette: „Es ist auch ein Gewinn für die Vereine und ich bin mir sicher, dass die Schüler sich später gern an den Sportunterricht erinnern werden.”

So endete ein Tag, an dem die Kieler Ministerin vor Ort einen „klaren Eindruck vom Bedarf bzw. Nachholbedarf bekommen konnte“. Die Inselvertreter hatten ihrerseits Gelegenheit, auf ihre besonderen Probleme hinzuweisen und Unterstützung einzuwerben. Statt Eis und Schnee schien diesmal die Sonne über Föhr – auch nach innen.