Aktueller Titel

Titel

Artist

Background

Aufruhr um Schwalbennester

Veröffentlicht von am 2. Mai 2025

AD
AD

Aufruhr um Schwalbennester: Wenn Naturschutz zur Herzenssache wird.

Empörung, Unverständnis und Sorge: Im Wyker Gewerbegebiet sorgt derzeit ein Fall für Aufsehen, der viele Menschen auf Föhr bewegt. Dort sollen mehrere Schwalbennester mutwillig zerstört worden sein – mitten in der Brutzeit. Ein klarer Verstoß gegen den gesetzlichen Artenschutz, denn Schwalben stehen in Deutschland unter besonderem Schutz.

Unsere Redaktion hat mit der Föhrer Tierschützerin Janine Bahr-van Gemmert gesprochen. Sie beobachtet die Entwicklung mit wachsender Besorgnis: „Viele wissen nicht, dass das Entfernen oder Zerstören von Schwalbennestern ohne behördliche Genehmigung strafbar ist – vor allem während der Brut- und Aufzuchtzeit von März bis September.“ Für sie ist klar: Hier braucht es mehr Aufklärung, aber auch entschlossenes Handeln.

Warum sind Schwalben eigentlich so schützenswert?
Mehlschwalben und Rauchschwalben sind nicht nur charmante Frühlingsboten, sie erfüllen auch eine wichtige ökologische Funktion. Als Insektenfresser halten sie das Gleichgewicht in der Natur aufrecht – eine einzige Schwalbe vertilgt täglich mehrere Tausend Mücken, Fliegen und andere Kleintiere.

Doch der Lebensraum der Schwalben schwindet zunehmend: Versiegelte Flächen, fehlender Lehm für den Nestbau, glatte Fassaden ohne Vorsprünge – all das macht es ihnen schwer, geeignete Brutplätze zu finden. Viele Vögel kehren Jahr für Jahr an denselben Ort zurück – und verlieren durch die Entfernung ihrer Nester ihre Heimat.

Was jetzt geschehen muss:
Für Janine Bahr-van Gemmert steht fest: „Es braucht mehr Sensibilität im Umgang mit unseren Mitgeschöpfen – und klare Konsequenzen bei Verstößen.“ Gleichzeitig ruft sie Eigentümer und Betriebe dazu auf, Schwalben nicht nur zu dulden, sondern gezielt zu unterstützen. Spezielle Nistkästen, Lehmpfützen oder das Belassen bestehender Nester sind einfache, aber wirkungsvolle Maßnahmen.

Schwalben schützen heißt Zukunft bewahren
Der Fall im Wyker Gewerbegebiet mag ein einzelner sein – doch er steht stellvertretend für einen größeren Konflikt zwischen wirtschaftlichem Interesse und Naturschutz. Auf Föhr, wo Natur und Tradition eng miteinander verwoben sind, sollte der Schutz unserer gefiederten Sommergäste eigentlich selbstverständlich sein.


Gut zu wissen:
Das Bundesnaturschutzgesetz (§ 44) verbietet es, Nester geschützter Arten wie Schwalben zu zerstören oder sie an der Brut zu hindern. Zuwiderhandlungen können mit Geldstrafen von bis zu 50.000 € geahndet werden.

Mitmachen & Mithelfen: So kannst du Schwalben schützen

✔️ Nester erhalten:
Lass bestehende Schwalbennester an Gebäuden unbedingt hängen – auch wenn sie mal für etwas Dreck sorgen. Die Brutzeit dauert nur wenige Wochen, und die Tiere kehren jedes Jahr zurück.

✔️ Nistmöglichkeiten schaffen:
Mit künstlichen Schwalbennestern oder Nestbrettern an geschützten Hauswänden oder unter Dachvorsprüngen kannst du aktiv helfen.

✔️ Lehmpfütze anlegen:
Schwalben brauchen Lehm zum Nestbau – eine kleine, dauerhaft feuchte Stelle im Garten reicht völlig aus.

✔️ Melde Verstöße:
Wenn du beobachtest, dass Nester zerstört oder Tiere gestört werden, melde den Vorfall beim Ordnungsamt oder dem Naturschutzbund (NABU).

✔️ Informieren & sensibilisieren:
Sprich mit Nachbarn, Vermietern oder Betrieben über den Schutz der Schwalben. Viele Verstöße passieren aus Unwissenheit.

Kategorisiert unter
AD

Deine Meinung

Hinterlasse eine Nachricht

Deine E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. Benötigte Felder sind markiert*


Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..


AD
AD
AD