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Wenn nachts der Rettungshubschrauber landet

Veröffentlicht von am 23. November 2025

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Ehrenamt auf Föhr: Wenn nachts der Rettungshubschrauber landet – Ein Einsatz, den kaum jemand sieht

Wenn Föhr in tiefer Dunkelheit liegt und nur der Wind über die Felder streicht, beginnt für einige Ehrenamtliche ein Einsatz, der für die meisten Menschen unsichtbar bleibt. Mitten in der Nacht kann ein einziger Ton alles verändern: das schrille Piepen eines Funkmelders. Einer derjenigen, die dann ohne Zögern aufstehen, ist Marco „Gacko“ Thoms.

Er ist ehrenamtlicher Flugleiter am Flugplatz Wyk – und wenn der Rettungshubschrauber in der Nacht auf dem Weg zur Insel ist, hängt viel von seinem Einsatz ab. Nur wenn der Flugplatz vorbereitet, ausgeleuchtet und gesichert ist, kann der Pilot trotz völliger Dunkelheit sicher landen.

Wenn der Pieper klingelt – Sekunden entscheiden

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Es ist oft weit nach Mitternacht, wenn der Pieper plötzlich aufheult. Kein angenehmes Geräusch, sondern ein klares, unmissverständliches Signal: Einsatz. Marco ist sofort wach. Ein kurzer Blick – mehr braucht es nicht. Der Rettungshubschrauber ist im Anflug auf Föhr.

Während die Insel schläft, zieht Marco sich an, schnappt seine Ausrüstung und fährt durch die menschenleeren Straßen Richtung Flugplatz. Die nächtliche Ruhe, die frische Inselluft und das einsame Scheinwerferlicht seines Autos bilden den Kontrast zu dem, was ihn gleich erwartet: präzise Arbeit unter Zeitdruck, bei der es um Menschenleben geht.

Der Flugplatz wird zum nächtlichen Heliport

Am Flugplatz angekommen, beginnt eine routinierte, aber absolut entscheidende Abfolge von Handgriffen. Marco schaltet die Befeuerung ein, aktiviert die Pistenbeleuchtung und sorgt dafür, dass der gesamte Landeplatz für den Piloten gut sichtbar ist.

Jeder Lichtpunkt, jede Markierung spielt eine Rolle – besonders bei Nacht und schwierigen Wetterbedingungen.

Parallel überprüft Marco den Brandschutz. Feuerlöscher, Notfallmaterial – alles muss bereitstehen, denn im Ernstfall zählt jede Sekunde. Erst wenn alles kontrolliert und freigegeben ist, meldet er über Funk:
„Piste ausgeleuchtet. Platz bereit für Landung.“

In der Ferne ist dann oft schon das leise, rhythmische Wummern der Rotorblätter zu hören. Ein Moment, der für Marco immer wieder besonders ist: Aus dem schwarzen Nachthimmel schält sich ein helles Licht heraus, der Hubschrauber sinkt über der Insel ein – sicher geführt auf eine Piste, die ein Ehrenamtlicher wie er vorbereitet hat.

Ein Einsatz zwischen Verantwortung, Routine und Herzblut

Manchmal dauert ein nächtlicher Einsatz nur eine halbe Stunde, manchmal deutlich länger. Und wenn der Hubschrauber wieder abhebt, wenn das Scheinwerferlicht über der Piste schwenkt und der Klang der Rotorblätter leiser wird, kehrt die Dunkelheit zurück.

Der Flugplatz versinkt wieder in Stille. Marco schaltet die Beleuchtung aus, sichert alles, setzt sich ins Auto – und fährt nach Hause. Oft mit dem guten Gefühl, einen Beitrag geleistet zu haben, der im Verborgenen enorm wichtig ist.

Ehrenamt, das man nicht sieht – aber das Leben rettet

Die nächtlichen Einsätze am Flugplatz zeigen, wie viel Engagement auf Föhr abseits der Öffentlichkeit stattfindet. Menschen wie Marco „Gacko“ Thoms übernehmen Aufgaben, die nicht viele kennen, aber für die Versorgung der Insel entscheidend sind. Ohne sie wäre der nächtliche Rettungsdienst nicht möglich.

Es ist ein Ehrenamt, das nicht im Rampenlicht steht. Ein Ehrenamt, das keinen Applaus bekommt.
Aber eines, das im wahrsten Sinne des Wortes Leben retten kann.

Die nächtlichen Landungen des Rettungshubschraubers sind Teamarbeit – und ohne die ehrenamtlichen Flugleiter auf Föhr würde vieles nicht funktionieren.

Dieses Engagement verdient Respekt, Aufmerksamkeit und Dankbarkeit.
Denn wenn der Pieper klingelt, stehen Menschen wie Marco auf – für die Insel, für die Gemeinschaft, für uns alle.

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