Schwerer Unfall nach Munitionsfund-Meldung auf Amrum
Veröffentlicht von Pit am 1. Dezember 2025
Schwerer Unfall nach Munitionsfund-Meldung auf Amrum – Polizei und Feuerwehr im Einsatz.
Auf Amrum ist es am Samstag, den 29. November, zu einem ungewöhnlichen und gefährlichen Vorfall gekommen, der zunächst als möglicher Munitionsfund gemeldet wurde. Ein 55-jähriger Mann hatte am Strand einen rund 15 Zentimeter großen metallischen Gegenstand gefunden – nach aktuellem Ermittlungsstand handelte es sich um eine Metallboje. Der Finder nahm das Objekt mit nach Hause und bohrte es dort auf. Dabei traten nach Angaben der Polizei unbekannte Gase aus, die eine Verpuffung auslösten.

Wie Amtswehrführer Hauke Brett gegenüber unserer Redaktion erklärte, hatten sich im Inneren der Boje offenbar Faulgase gebildet. Durch das Aufbohren kam es zu einer kleinen Verpuffung, bei der der Finder Verbrennungen erlitt.
Unsere Redaktion hatte am Sonntag bei der Pressestelle der Leitstelle Nord in Harrislee nachgefragt. Dort konnte zunächst nur bestätigt werden, dass die verletzte Person ausgeflogen werden musste. Nach Informationen von Inselradio Föhr wurde der Mann mit dem Rettungshubschrauber „Christoph Europa 5“ in eine Spezialklinik nach Hamburg gebracht. Die Polizei bestätigt inzwischen, dass der Mann lebensgefährliche Verletzungen erlitt.

Munition wurde nicht gefunden – Feuerwehr arbeitete unter Atemschutz
Da der Vorfall zunächst als „Munitionsfund“ gemeldet worden war, rückte die Feuerwehr unter Atemschutz an. Für die Einsatzkräfte handelte es sich um einen Gefahrguteinsatz, da zu Beginn unklar war, ob Explosivstoffe oder chemische Substanzen austreten könnten. Erst nach der Sicherung des Fundstücks stellte sich im Zusammenspiel von Polizei, Kampfmittelräumdienst und Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt heraus, dass es sich um eine Metallboje handelte – nicht um Munition. Der Einsatz war nach rund 60 Minuten beendet.
Ermittlungen laufen
Polizei und Feuerwehr haben den Vorfall aufgenommen. Die Ermittler rekonstruieren derzeit, wie es genau zum Gasaustritt und der Verpuffung kam. Die Boje wurde sichergestellt.
Wichtiger Sicherheitshinweis
Die Polizei warnt eindringlich vor dem Umgang mit unbekannten Strandfunden. In scheinbar harmlosen Gegenständen können sich gefährliche Stoffe oder sogar Kampfmittel verbergen – von Chemikalien über Drogen bis hin zu Granaten, Minen oder weißem Phosphor, der häufig mit Bernstein verwechselt wird.
Unbekannte Strandfunde niemals öffnen oder mitnehmen!
Im Zweifel sofort Polizei (110) oder Ordnungsamt informieren.
Fotos: Polizeidirektion Flensburg u. Stefan Gaul

LinaMaus am 1. Dezember 2025 at 20:43
gibt es Informationen zum Zustand der verletzten Person? traurig aber warum?