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Leuchtturmprojekt: Nordfriesland stellt sich den Herausforderungen

Veröffentlicht von am 6. Dezember 2025

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Leuchtturmprojekt: Nordfriesland stellt sich den Herausforderungen der zukünftigen Krankenhausversorgung – Gesundheitsstaatssekretär Dr. Tauras übergibt Fördermittelbescheid für Planungen eines „Krankenhauses der Zukunft“ in Husum.

Freitag, der 5. Dezember 2025, ist ein guter Tag für Nordfriesland: Bei einem Besuch in der Klinik Husum überreichte Staatssekretär Dr. Olaf Tauras aus dem Ministerium für Justiz und Gesundheit des Landes Schleswig-Holstein einen Fördermittelbescheid über 1.100.000 Euro an Landrat Florian Lorenzen. Die Förderung dient der Finanzierung einer sogenannten „Leistungsphase 0“ – der vorbereitenden Planung für den Neubau eines modernen Klinikums in Husum im Gewerbegebiet an der Straße „Buschkamp“ im Nordosten der Stadt, von dem alle Bürger des Kreises, aber auch weitere Teile des nördlichen Schleswig-Holsteins profitieren sollen.

Glückliche Gesichter bei der Übergabe des Förderbescheides: v.l. Martin Kindl, Florian Lorenzen, Dr. Olaf Tauras, Stephan W. Unger, Prof. Stephan Wehrig (Technische Hochschule Lübeck)

Landrat Florian Lorenzen erläutert: „Mit diesem Krankenhaus der Zukunft wappnen wir uns für die Anforderungen der bundesweiten Krankenhausreform und die damit einhergehenden Transformationen. Unser Ziel ist ein flexibles Krankenhaus mit kurzen Wegen, optimierten Abläufen und hoher Attraktivität für Patienten und Personal. Das ist die beste Nachricht seit langem für die medizinische Versorgung im Kreis Nordfriesland und eine ideale Voraussetzung für unsere Zukunftsplanung“, betont er.

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„Der Förderbescheid des Landes kommt genau im richtigen Augenblick“, erklärt der Geschäftsführer des Klinikums Nordfriesland, Stephan W. Unger. „Mit dem heutigen Tag werden wir in die Lage versetzt, schlanke, moderne und effiziente Strukturen zu entwickeln, so dass wir die Einwohner und Gäste Nordfrieslands auch in Zukunft weiter mit hoher Qualität medizinisch versorgen können.“

Die bestehenden Handlungsnotwendigkeiten beschreibt Landrat Florian Lorenzen: „Aktuell stehen alle Krankenhäuser in Deutschland vor großen Herausforderungen. Neben den finanziellen Schwierigkeiten sind dies vor allem die zu erwartenden Folgen der von der Bundesregierung angeschobenen Krankenhausreform, die bereits spürbaren Folgen des demographischen Wandels und der damit verbundene, sich weiter verschärfende Fachkräftemangel“. Ein Teil der bundesweiten Krankenhausreform ist eine neue Krankenhausplanung, in der Leistungsangebote basierend auf bundesweit geltenden so genannten Leistungsgruppen festgelegt werden. Sie legen fest, welche strukturellen Voraussetzungen eine Klinik erfüllen muss, um eine bestimmte Leistung anbieten zu dürfen. Eine Auswirkung der Reform wird die Konzentration von medizinischen Spezialleistungen sein: Durch die Bündelung von Leistungsmengen soll eine höhere Qualität in der stationären Patientenversorgung erreicht werden. „Dies ist auch dem Fachkräftemangel geschuldet, denn je weniger Spezialisten man hat, desto effizienter müssen die Strukturen sein, in denen sie arbeiten“, schildert Landrat Lorenzen.

Dr. Olaf Tauras erläutert, dass die nordfriesische Krankenhauslandschaft insgesamt in den nun anstehenden Planungen eines Gesamtkonzeptes betrachtet wird. Stephan W. Unger ergänzt für die Klinikum Nordfriesland gGmbH: „Wir werden die Standorte in Niebüll, Wyk auf Föhr und Tönning eng in die jetzt beginnenden Planungen einbinden, um in Nordfriesland insgesamt zukunftsfähige Strukturen zu schaffen. Ziel ist die Sicherung einer wohnortnahen Patientenversorgung unter Berücksichtigung der Vorgaben der Krankenhausreform des Bundes und des Krankenhausplanes des Landes. Dieser Herausforderung werden wir uns stellen. Das kann und wird mit Veränderungen einhergehen. Mit dem jetzigen Start der Planungen übernehmen wir jedoch frühzeitig Verantwortung, um anstehende Veränderungen mit den Akteuren selbst zu gestalten.“ Vor dem Hintergrund der Krankenhausreform werde in diesem Prozess auch ambulanten Angeboten und vor allem der sektorenübergreifenden Versorgung eine höhere Bedeutung zukommen, erwartet Unger.

Kernstück der angepassten Krankenhauslandschaft in Nordfriesland soll das Klinikum in Husum werden. Das Ziel ist, es mit Mitteln aus dem Krankenhaustransformationsfonds zu finanzieren. Der heutigen Förderbescheidübergabe für die Zielplanung war ein Rundgang mit Staatssekretär Dr. Tauras durch das bestehende Krankenhaus in Husum vorangegangen. Staatssekretär Tauras betont: „Land und der Kreis stellen sich ihrer Verantwortung für die Krankenhausinfrastruktur. Nordfriesland geht mit dem Projekt und der kreisweiten Überplanung der Klinik-Infrastruktur vorbildlich und frühzeitig mit den bestehenden Herausforderungen um. Diese wichtige Zukunftsinvestition ist die Grundlage für eine moderne, bedarfsgerechte und leistungsfähige Patientenversorgung im Kreisgebiet“. Der Landeskranken-hausausschuss hatte im November der Förderung der entsprechenden Zielplanung zugestimmt.

„Aus wirtschaftlicher Sicht ist eine Sanierung des Altbestands nicht mehr vertretbar. Deshalb sind wir dem Land sehr dankbar dafür, dass wir gemeinsam einen Klinikneubau in Nordfriesland planen können“, betont der Landrat und Vorsitzende des Aufsichtsrates, Florian Lorenzen. In die Planungen des Leuchtturmprojektes mit dem Neubau in Husum sollen auch Aspekte der Resilienz einfließen. Die Technische Hochschule Lübeck wird Planungspartner sein. „Wie können wir eine nachhaltige und stärkende Gesundheits-Architektur planen und zusätzlich besser auf Katastrophenlagen, Versorgungsausfälle oder Auswirkungen der geopolitischen Lage vorbereitet sein? Antworten darauf sollen in die gemeinsamen Planungen einfließen“, zeigt Professor Stephan Wehrig die Zielrichtung auf. Die Planung soll auf den zukünftig verstärkt auf Qualität und Nachhaltigkeit fokussierten Fördergrundlagen des Landes basieren und Vorbildcharakter haben. Die Technische Hochschule Lübeck verantwortet das gemeinsam mit dem Landesgesundheitsministerium initiierte Projekt „Beyond Expediency. Sustainable and Empowering Health Care Design“ (auf Deutsch: „Über die Zweckmäßigkeit hinaus: Nachhaltige und stärkende Gesundheits-Architektur“). Das Projekt dient dazu, Krankenhausversorgung nachhaltig an zukünftige Erfordernisse anzupassen sowie wandlungsfähige, heilungsfördernde und für Mitarbeitende motivierende Krankenhäuser zu bauen.

Der Geschäftsführer des Klinikums Nordfriesland, Stephan W. Unger, geht für das Projekt in Nordfriesland mit dem Neubau in Husum von rund drei Jahren Planungsdauer, fünf Jahren Bauzeit und Kosten von mindestens 200 Millionen Euro aus. Auch die Stadt Husum begrüßt die Planungen für den Neubau, da sich dadurch unter anderem die aktuelle prekäre Verkehrssituation um die Klinik im Erichsenweg herum entspannen wird und die zahlreichen Helikopter-Landungen dann fernab der Innenstadt erfolgen werden.

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