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Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken besuchte die Insel Föhr.

Veröffentlicht von am 2. September 2025

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SH-Gesundheitsministerin Prof. Dr. Kerstin von der Decken besuchte das Amt Föhr-Amrum.

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Am 27. August besuchte Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken die Insel Föhr, um sich ein Bild von den Versorgungsstrukturen auf Föhr und Amrum zu machen. Christian Stemmer, Amtsdirektor des Amtes Föhr-Amrum, hatte die Ministerin eingeladen, um ihr sowohl das am 1. Juli 2025 neu eröffnete kommunale MVZ in Nebel (Amrum) vorzustellen als auch auf die Entwicklungen und Herausforderungen bezüglich der medizinischen Versorgung auf Föhr und Amrum hinzuweisen.

In seinen Ausführungen erklärte Amtsdirektor Stemmer, dass eine stabile hausärztliche Versorgung gepaart mit einer verlässlichen Notfallversorgung und einer ausreichenden Anzahl an Pflegeeinrichtungen die Eckpunkte für eine funktionierende Daseinsvorsorge auf beiden Inseln seien.
Aufgrund anderer Anfahrtswege seien die Voraussetzungen für eine gesicherte medizinische Versorgung eine wesentlich größere Herausforderung als anderswo. Darüber hinaus sei es wichtig, die notwendige Attraktivität beizubehalten, damit die Inseln weiterhin Lebensmittelpunkt sein und parallel auch künftig die so wichtige tragende Rolle als Tourismusort ausfüllen können. In diesem Zusammenhang sei das MVZ auf Amrum, dessen Gründung der Amtsdirektor chronologisch darstellte, ein wichtiges Element. Nur durch das gemeinsame Anpacken aller drei Amrumer Gemeinden hätte dies, inklusive dem zum 1. Januar 2027 geplanten Neubau des MVZ in Wittdün, realisiert werden können. Dies lobte auch die Ministerin: Auf kommunaler Ebene sei das Heft mutig in die Hand genommen und anschließend eine Lösung gesucht und gefunden worden.

Die Ausführungen des Amtsdirektors waren Einleitung eines regen Austausches mit der Gesundheitsministerin, an dem u.a. auch Janett Rossmann als Vertreterin der Föhrer Ärzteschaft, Dr. Immo Borth als Koordinator der ärztlichen Bereitschaftsdienste und der Geschäftsführer des Klinikums Nordfriesland Stephan Unger teilnahmen. Ministerin von der Decken nahm die im Gespräch geäußerten Erfahrungsberichte und Anregungen sehr interessiert auf. Sie antwortete auf die Frage, wie die Gesundheitsversorgung insbesondere auf den Inseln und Halligen und in den ländlichen Räumen gesichert werden könnte, dass insbesondere Telemedizin, KI und Robotik für die Gegenwart und Zukunft der medizinischen Versorgung vielversprechende Perspektiven böten. Aufgrund des demographischen Wandels stünde potentiell weniger medizinisches Personal, wie Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte und Hebammen, zur Verfügung. Es fehlten damit tendenziell Nachwuchskräfte im System, und auch die Anzahl der Beitragszahlerinnen und Beitragszahler sinke, sodass weniger finanzielle Mittel zur Verfügung stünden. Gleichzeitig nehme der Anteil älterer Menschen mit einem erhöhten Bedarf an medizinischen und pflegerischen Leistungen zu. Angesichts sinkender Ressourcen bei gleichzeitig steigender Nachfrage nach medizinischen Leistungen müsse das Gesundheitssystem effizienter gestaltet werden. Dies sei auch möglich. Die Ministerin nannte ein Beispiel aus dem Bereich der Telemedizin: Diese könne in einer gestuften Versorgung, wie etwa in der Schlaganfallversorgung, eine sehr gute Alternative im Verbund mit regionalen und überregionalen Versorgungszentren sein.
Außerdem, so die Ministerin, seien laut Koalitionsvertrag des Bundes Maßnahmen zur schnelleren Anerkennung ausländischer medizinischer Abschlüsse vorgesehen. Die Gesundheitsministerin sagte: „Wir wollen die Versorgung sichern. Dafür müssen wir angesichts der Herausforderungen neue Wege gehen.“

Im Anschluss an das Gespräch im Wyker Amtsgebäude besuchte die Gesundheitsministerin die Inselklinik Föhr-Amrum. Dr. Thomas Wander, ärztlicher Direktor der mit 18 Stationsbetten kleinsten Akutklinik der Bundesrepublik, zeigte bei seiner Führung durch das Haus seinerseits die Notwendigkeit der hiesigen medizinischen Versorgung auf, während er den Besuchern den üblichen Weg von neu aufgenommenen Patientinnen und Patienten von der Aufnahme über Erstuntersuchung, Röntgen, CT bis hin zur Station zeigte. Grundsätzlich sei die Inselklinik verhältnismäßig gut ausgestattet. Dies sei vor allem Dank des Fördervereins Föhr-Amrumer Krankenhaus e.V. der Fall. Zwischen 100.000 Euro und 200.000 Euro würde der Förderverein jährlich spenden. Seit der Gründung 1989 konnten bereits rund 3 Millionen Euro in die Klinik investiert werden. Beispielweise konnte kürzlich die gesamte Monitoranlage erneuert werden, und auch die in jedem Stationszimmer individuell regelbare Klimaanlage sei mit Mitteln des Fördervereins ermöglicht worden.

Im Anschluss an die Führung gab Gesundheitsministerin von der Decken an, sie würde vieles von ihrem Besuch auf Föhr mit nach Kiel nehmen. Der Tag habe ihr gezeigt, wie wichtig die medizinische Versorgung für Insulaner und Urlauber sei. Zum anderen sei deutlich geworden, wie engagiert die Mitarbeitenden im Gesundheitswesen auf beiden Inseln die Patientinnen und Patienten versorgen.

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