Erste Sturmflut der Herbstsaison
Veröffentlicht von Pit am 5. Oktober 2025
Orkantief „Detlef“ erreicht die Inseln – erste Sturmflut der Herbstsaison 2025 auf Föhr.
Dieser Beitrag wird euch präsentiert von Irabo Media – wir machen Medien lebendig.
Der Herbst zeigt heute seine raue Seite: Orkantief Detlef hat am Sonntag, den 5. Oktober, die Nordfriesischen Inseln fest im Griff.

In Wyk rechnete man mit einem Pegel von bis zu zwei Metern über dem mittleren Hochwasser – die erste Sturmflut der diesjährigen Herbstsaison. Trotz der ungemütlichen Bedingungen zog es viele Neugierige hinaus – denn wann erlebt man schon so eindrucksvoll die Kraft der Nordsee?
Nach der Sturmflut: Warum Warnungen trotzdem wichtig bleiben
Die Sturmflut ist vorüber – und glücklicherweise sind die schlimmsten Befürchtungen ausgeblieben. Der Wasserpegel und der Wind waren nicht so extrem, wie angedacht. Küstenschutz, Deiche und rechtzeitige Maßnahmen haben dafür gesorgt, dass Föhr diesmal glimpflich davongekommen ist.
Doch auch wenn das Wasser wieder sinkt, bleibt eines wichtig: Warnungen und Vorsicht sind unverzichtbar.
Denn jede Sturmflut ist anders. Windrichtung, Dauer und Tide können innerhalb weniger Stunden völlig neue Situationen schaffen. Ein paar Dezimeter mehr Wasserstand können bereits darüber entscheiden, ob ein Strandabschnitt überflutet wird oder nicht.
Frühe Warnungen geben Einsatzkräften, Gemeinden und Anwohnern die nötige Zeit, um sich vorzubereiten – ob beim Schließen von Stöpen im Hafen, beim Sichern von Booten oder einfach, um Spaziergänger von der Wasserkante fernzuhalten.
Auch scheinbar „harmlose“ Fluten können gefährlich sein: starke Strömungen, unterspülte Wege oder Treibgut im Wasser werden leicht unterschätzt.
Darum gilt:
Besser einmal zu viel gewarnt als einmal zu spät reagiert.
Die Nordsee bleibt unberechenbar – und genau das macht verantwortungsvolles Handeln so wichtig.
Wichtiger Hinweis: Gefahr bei Sturm und hohem Wasser
Bei den aktuellen Sturm- und Hochwasserlagen ist das Betreten des Strandes oder Wassers äußerst gefährlich – auch für erfahrene Schwimmer und Wassersportler.
Strömungen, plötzlich steigende Pegelstände und starke Böen können zur ernsten Bedrohung werden. Bitte haltet ausreichend Abstand zur Wasserkante und beachtet die Warnungen der DLRG und der Küstenwache.
Unser Inselradio-Reporter war für euch unterwegs und hat die schönsten und beeindruckendsten Momente dieses stürmischen Herbsttages eingefangen – vom aufgewühlten Meer über das tosende Wellenrauschen bis hin zu den ersten Sonnenstrahlen.
Unsere Bildergalerie:
Fotos: Stefan Gaul
Historische Sturmfluten & besonders markante Ereignisse
Hier einige der bekanntesten Sturmfluten, die Wyk / Föhr betroffen haben:
Datum / Zeitraum | Besonderheiten / Auswirkungen |
---|---|
**11./12. Oktober 1634 (Zweite „Grote Mandränke“) ** | Eine der verheerendsten Sturmfluten der Nordseeküste; große Teile von Friesischen Uthlanden, Halligen und Inseln wurden überflutet oder zerstört. |
4. Februar 1825 | Eine der letzten großen Überflutungen, bei der Föhr – und damit auch Wyk – massiv betroffen war. |
Weihnachtsflut 1717 | Wird oft als größte Flutkatastrophe der Neuzeit bezeichnet; beeinflusste Küstenstruktur auch rund um Föhr und Wyks Umfeld. |
Sturmflut 1962 | Teile von Föhr, z. B. Ortschaften wie Nieblum, wurden überflutet. |
Sturmflut 1981 | In Wyk gab es Aufnahmen und Berichte über hohe Wasserstände und Überschwemmungen dicht an der Deichlinie. |
1904 (März-Sturm / Hochwasser) | In Wyk / Föhr führten Südweststürme zu außergewöhnlich hohen Wasserständen und Schäden an der Wyker Strandpromenade. |
Diese Ereignisse zeugen davon, dass Sturmfluten regelmäßig eine Gefahr darstellen und in verschiedenen Jahrhunderten schwere Auswirkungen hatten.
Küstenschutz, Deiche & bauliche Maßnahmen
Um die Auswirkungen einzudämmen, wurden über die Zeit zahlreiche Schutzmaßnahmen ergriffen:
- Die Deichbauten und Küstenschutzanlagen wurden systematisch verbessert, sodass heute Überflutungen seltener größere Schäden anrichten.
- Zum Schutz von Wyk und seinem Hafen existieren sogenannte Stöpen (Schutzvorrichtungen) im Hafengebiet, die bei drohender Sturmflut geschlossen werden.
- Der Fachplan Küstenschutz für Föhr sieht gezielte Maßnahmen vor an Deichen, im Binnenhafen sowie am Fähr- und Hafenbereich, um gegen Hochwasser und Erosion gewappnet zu sein.
- Beim Binnenhafen und der Mole von Wyk gab es historisch häufige Eingriffe, Umbauten und Anpassungen, um den Hafen funktionsfähig und sicher zu halten.
Jane am 5. Oktober 2025 at 22:14
Die Fotos sind beeindruckend 🙂